Futter für meine Funkelsterne

 

 

Eine gute mit Jod und Vitaminen angereicherte Mischung von Körnern und Saaten steht immer frei zur Verfügung. Sie wird in Alu-Schalen angeboten, da diese leicht sauber zu halten sind.

Geraspelte Möhren, aber auch Möhre am Stück werden in der Voli regelmäßig angeboten. An einem Fruchtspieß gibt es täglich frisches Obst und Gemüse: Möhre, Sellerie, Apfel, Gurke etc.

Das Keimfutter stelle ich täglich frisch aus Weizen, Hafer, Dinkel, Hirse, Mungobohnen etc. her. Zur Vorbereitung und während der Brut reichere ich das Eifutter mit Opti-Breed von Versele-Laga an. Während dieser Zeit gibt es auch Hanfkörner zum Körnerfutter dazu. Dem Trinkwasser werden je nach Bedarf Vitamine und Calci-Lux von Versele-Laga zugesetzt. Letzteres garantiert feste Eierschalen und hilft eine Legenot zu vermeiden. Ich biete den Wellis aber auch eine Apfelessigkur( 1Eßlöffel Apfelessig auf einen Liter Wasser), an zwei bis drei aufeinanderfolgenden Tagen an.In dieser Zeit aber kein Obst und Gemüse anbieten,denn sonst holen sich die schlauen Wellis ihre Flüssigkeit woanders. In der Zeit der Mauser biete ich auch an zwei-drei Tagen hintereinander eine Kieselerdekur an( eine Kapsel Kieselerde in einem Liter Wasser auflösen). Wirkt sehr unterstützend in der anstrengenden Zeit der Mauser.

Jod-Mineralsteine hängen an mehreren Stellen in der Voli. Gelbe und rote Kolbenhirse gibt es meistens von der Hand, in der Brut aber auch als Bereicherung der Spielplätze.

Dazu kommen frisches Grün wie die heiß geliebte Vogelmiere oder auch Möhrengrün, Löwenzahn, Feldsalat etc. . Im Sommer gibt es statt Blumen einen Strauß reifer oder halb reifer Gräser aus der Umgebung, z.B. Knaulgras. Die besten Zweige sind Haselnußzweige und frische Zweige von Obstbäumen. Vor allem ganz kleine Seitenästchen werden gerne benagt und geschält.



Kükenpflege


Wie alle kleinen Lebewesen brauchen Welli-Küken ganz besondere Pflege. Sie kommen nackt und blind auf die Welt und werden von ihrer Mutter anfangs mit Vormagenmilch gefüttert. Nach ein paar Tagen fängt die Henne an, Aufzuchtfutter dazuzumischen. Dann kann man die darin enthaltenen winzig kleinen Samen im Kropf der Küken sehen. Auch gekeimter Weizen oder Hafer wird gerne genommen. Schließlich verfüttert sie auch geraspelte Möhren und Grünfutter sowie Standardfutter.



Ich sorge in dieser Zeit vor allem für das richtige und ausreichende Nahrungsangebot und für Sauberkeit. Kleintierstreu verhindert, dass die Küken ausrutschen oder in der Nässe sitzen. Aber sie klebt auch manchmal an den kleinen Füßchen fest. Wird sie nicht beseitigt, kann das Wachstum der Zehen beeinträchtigt werden. Dann heißt es "Bitte baden". In einem Schüsselchen mit warmem Wasser werden die Füße und gegebenenfalls auch der "Po" gesäubert. Danach schnell trocken machen und zurück zur Mutti!

Die Nistkästen müssen natürlich täglich mindestens zweimal kontrolliert werden, um zu sehen, ob Mutter und Kinder wohlauf sind.



Die Kästen werden regelmäßig gereinigt. Dafür ist es praktisch Ersatzkästen fix und fertig "eingerichtet" bereit stehen zu haben. Dann geht der Wechsel schnell und die Henne muss nicht lange leiden.



Wenn die Küken ein paar Federchen haben, nehme ich sie auch "zum Spielen" aus der Kiste. Anfangs nur kurz dann zunehmend länger.



Zähmung der Funkelsterne



Meine Küken bleiben bei ihren Eltern im Nistkasten bis sie von alleine ausfliegen. Sie werden von Mama und später, wenn sie schon Körner und Grünzeug bekommen, auch von Papa gefüttert, geputzt und beschützt.



Wellis legen ihre Eier im 2-Tagesrhythmus und brüten vom ersten Ei an, so dass nach 18 Tagen das erste Küken schlüpft, nach 20 Tagen das zweite usw.. Bis das dritte Küken schlüpft, verlässt die Henne den Kasten kaum. Doch danach verbringt sie zunehmend mehr Zeit außerhalb des Nistkastens. Denn die Jungen halten sich für eine Weile gegenseitig warm genug.



Die Kleinen lernen meine Hände als "Nest" kennen. Meine Größe, meine Stimme und Hände werden zunehmend zur Gewohnheit.



Nach ca. 5 Wochen werden die Küken flügge. Anfangs ist es mehr ein gebremstes "Abstürzen" als ein Fliegen. Man kann die Süßen noch mit den Händen nehmen, um sie z.B. wieder in den Kasten zu setzen. Doch um so besser sie fliegen, um so mehr versuchen sie sich aus den Händen davonzustehlen. Jetzt entwickeln sie den Fluchtinstinkt. Da sie in diesem Stadium noch von den Eltern gefüttert werden und nicht selbst fressen, kann man sie nicht mit Futter locken. Allerdings sind die Eltern so zutraulich,dass sich die Küken einiges von ihnen abgucken können.

Mit 6 Wochen sind die Kleinen gute Flieger und folgen ihrem Instinkt wie ihre Artgenossen in Australien es tun. Sie suchen sich die höchsten Sitzgelegenheiten in der Voliere.

Jetzt kann ein langer Stock mit kleiner Querstange am oberen Ende zum Einsatz kommen. Manche Küken steigen darauf, wenn man ihnen den vorne an den Bauch hält. Leider hüpfen sie auch oft genug wieder runter bevor man sie unten hat.

Mit den Tagen hören die Eltern das Füttern auf. Und jetzt kommt die "Kolbenhirse" zum Einsatz. Geben sie diese, egal ob gelb oder rot, nur noch aus der Hand.



Dieses Spiel mache ich mindestens einmal, häufig aber auch zweimal am Tag mit den Sternchen. Bald fangen sie an, ihre Scheu zu überwinden und landen auch auf Kopf, Schultern, Armen und schließlich auch auf meinen Händen. Sie fangen an, meine Haare zu putzen, meine Kette zu "reinigen" und leider auch auszuprobieren, ob meine Finger essbar sind. Gar nicht böse gemeint ist es auch, wenn sie meine Haut am Hals "putzen" wollen - oder vielleicht auch ein bisschen anknabbern wollen. Nur zwickt das dann wirklich. Eine langsam zu ihnen hingeschobene Hand lässt sie aufhören ohne sie zu verschrecken.



Fluchttiere wie Wellensittiche erfordern viel Geduld und Zeit, wenn man sie im Schwarm zahm bekommen will.

Die Alternative ist Einzelhaltung. Dann schließt sich das Jungtier notgedrungen dem Menschen an, da der besser ist als gar kein Partner. Doch geht sein Mensch, dann geht sein ganzes Sozialleben. Für ein Schwarmtier ist die Masse die Sicherheit. Ganz alleine zu sein ist schlimm.

Eine andere Alternative ist die Handaufzucht.

Aber die ist nicht nötig! Meine Wellis dürfen ganz normale Vogelbabies sein und werden aus Neugierde zahm. Das Futter hilft nur, den Fluchtinstinkt zu verkleinern. Nach einiger Zeit kommen die Süßen auch zu mir, wenn ich gar nichts dabei habe.